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Grüße von der Verleihungsfeier

Publikum bei der Verleihung des Würzburger Friedenspreises im Kleinen Haus des Mainfranken Theaters. Foto: Thomas Rohloff.<br>

Publikum bei der Verleihung des Würzburger Friedenspreises im Kleinen Haus des Mainfranken Theaters. Foto: Thomas Rohloff.

Würzburg, im August 2024

Liebe B.,

wir haben ja schon einen Termin ins Auge gefasst, bei dem wir unsere Erfahrungen und Erkenntnisse ausführlich austauschen wollen. Du warst am 21. Juli 2024 in Ancona, Italien, bei der Schiffstaufe der Sea-Eye-5 und ich war am gleichen Tag bei der Verleihung des 30. Würzburger Friedenspreises an die „Würzburger Woche gegen Rassismus“. Was das alles miteinander verbindet hat kürzlich Heribert Prantl in der SZ für mich sehr treffend mit „die Kraft protestierender Hoffnung“ beschrieben. Die war jedenfalls deutlich spürbar!

Die Preisverleihungsfeier war vom Team des Mainfranken-Theaters vortrefflich in Szene gesetzt. Beleuchtung, Ton, Ambiente, auch das Catering für „Sekt und Selters“ vor und nach der Feier, alles war prima abgestimmt. Das gilt genauso für das Engagement des Friedenspreiskomitees, das ja die ganze Preisverleihung seit sage und schreibe 30 Jahren überhaupt erst ermöglicht. Ich kann dir gerne beim Kaffee erzählen, wie viel Detail-Arbeit da drin steckt, wie viele Aktive und Aktivitäten dahinter stehen und zusammenwirken.

Die an diesem Tag mit dem Würzburger Friedenspreis ausgezeichnete Initiative der „Würzburger Woche gegen Rassismus“ist für mich auch genau dadurch preiswürdig. Ich war sehr beeindruckt, wie viele junge Menschen, die meisten im Studierenden-Alter, sich in dieser Initiative zusammengefunden haben, um ihre Stimme zu erheben, kreative Veranstaltungen zu organisieren und einen Dialog über die vielfältigen Aspekte und Ausformungen von Rassismus anzustoßen und zu führen. Die leuchtenden Augen der jungen Leute da vorne auf der Bühne des Mainfranken-Theaters erzählten mir von der „Kraft protestierender Hoffnung“ und waren – so die Laudatorin Zehranur Manzak – in der Tat ein „strahlender Leuchtturm für den Frieden“.

Kraftvoll, mit leisen und auch lauten, intensiven Melodien und Liedern holte das Duo Nilay & Jonas (Gesang & Gitarre) mit musikalischen Beiträgen die Besucher in eine eigene Dimension. Ich brauchte die (fremdsprachigen) Texte nicht unbedingt zu verstehen, um von der Intensität des Vortrags und der Musik tief berührt zu sein. Für mich war das eine erfahrbare Dimension von Dialog, Vielfalt und Miteinander. Meinetwegen hätte die Musik durchaus noch einen größeren Raum einnehmen dürfen, denn gerade da war direkt erlebbar, wie die „Würzburger Woche gegen Rassismus“ mit ihren vielfältigen Veranstaltungsformaten arbeitet und Verbindungen schafft.

Ich bringe dir zu unserem Treffen mal das Programm der Initiative aus den zurückliegenden Jahren mit. Du wirst eine staunenswerte Vielfalt an Lesungen, Filmen, Konzerten, Tanz und Workshops entdecken, und das alles im Rahmen einer einzigen Woche, die von diesen jungen Menschen volles Engagement verlangt, davor, dabei und danach. Vor solch kraftvoller und vorbildlicher Initiative ziehe ich gerne meinen Hut!

So weit erst mal von mir, jetzt bin ich gespannt auf deine Erfahrungen bei der Schiffstaufe in Ancona und freue mich auf unser Wiedersehen!

Hermann

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