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Friedenspreis 2003: Jella Weidlich - Lern- und Spieltreff für Flüchtlingskinder

Friedenspreisträgerin 2003 Jella Weidlich<br>

Friedenspreisträgerin 2003 Jella Weidlich

Den Würzburger Friedenspreis erhält im Jahr 2003 Frau Gabriele Weidlich, Höchberg, für den Aufbau und die Organisation eines Lern- und Spieltreffs für Kinder von Asylbewerbern in der Erstaufnahme-Einrichtung Würzburg (Veitshöchheimer Straße). Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Jährlich bitten Zehntausende in Deutschland um Asyl - sie fliehen aus Kriegs- und Krisengebieten oder wegen persönlicher Verfolgung und Beschneidung ihrer Menschenrechte in der Heimat. In Aufnahmeeinrichtungen, wie in Würzburg, wird ihr Anliegen vorgeprüft.

Es folgt die Verteilung in Heime für Asylbewerber oder Abschiebung oder eine Zwischenlösung.

Für Flüchtlingsfamilien mit Kindern ist der Aufenthalt in den ehemaligen Kasernen an der Veitshöchheimer Straße besonders belastend: pro Familie ein Zimmer, fremd unter Fremden, in einer äußerst kinderfeindlichen Nahumwelt: Stacheldraht, Industriegelände, Bahn- und Straßenlärm, entfernte Lage zur Stadt.

Die Caritas bat 1999 öffentlich um Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Gabriele Weidlich - Sonderschullehrerin im Erziehungsurlaub - lässt sich anrühren, meldet sich und baut mit Ideenreichtum und großem Einfühlungsvermögen den Lern- und Spieltreff für Kinder der Asylbewerber auf. Im Kindesalter ist kaum etwas wichtiger für das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude als regelmäßiges spielerisches Lernen, und kaum etwas schlimmer als trostlose Langeweile und Perspektivlosigkeit.

Das Komitee Würzburger Friedenspreis 2003 sieht in dem Einsatz von Frau Weidlich für die Asylbewerberkinder ein vorbildliches Beispiel konkreter Friedensarbeit.

  • Sie hat ihre Kompetenz als Lehrerin mit Montessori-Hintergrund ehrenamtlich eingesetzt und mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen Kindern aus aller Welt in verzweifelter Lage vor unserer Haustür eine kleine Lebensperspektive vermittelt.
  • Sie hat den Stein der Hilfe für Asylbewerberkinder so ins Wasser der Würzburger Gesellschaft geworfen, dass er Wellen schlug: inzwischen betreuen Pädagogikstudentinnen und der Asyl-AK der Katholischen Hochschulgemeinde den Lern- und Spieltreff; Frau Weidlich steht ihnen beratend zur Seite.
  • Über "Eine-Welt-Forum" und "Freundeskreis für ausländische Flüchtlinge" gelang es ihr, Politik und Behörden zu erweichen und eine Mini-Schule in den Kasernen ins Leben zu rufen.
  • Sie hat ihre Würzburger Erfahrungen mit Flüchtlings- und Migrantenkindern an Eine-Welt-Gruppen und im fachlichen Austausch über Würzburg hinaus weitergegeben.

Kommen Sie am Sonntag, 20. Juli 2003 um 11 Uhr ins Mainfrankentheater Würzburg zur öffentlichen, festlichen Preisverleihung!

Beteiligen Sie sich mit einer Spende an der Finanzierung des Friedenspreises. Werden Sie Mitglied im Komitee Würzburger Friedenspreis!

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