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Friedenspreis 2008: Bürgerforum Gräfenberg

Urkundenübergabe an das Bürgerforum Gräfenberg<br>

Urkundenübergabe an das Bürgerforum Gräfenberg

Der mit Euro 1500 dotierte Würzburger Friedenspreis geht im Jahr 2008 an das Bürgerforum Gräfenberg für das engagierte Eintreten für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.

Gräfenberg, ein idyllisches Städtchen in Oberfranken, wurde seit 1999 einmal  jährlich von rechtsextremistischen Gruppen heimgesucht. Ziel der Aufmärsche ist das überdimensionale Kriegerdenkmal hoch über der Stadt, das die Neonazis als Kulisse für ihre völkische Heldenverehrung missbrauchen wollen. Mit Fahnen, Fackeln und Trommeln erzeugen die Neonazis ein gespenstisches, an die SA-Aufmärsche der Weimarer Zeit erinnerndes Szenario.

Nachdem die Neonazis im November 2006 angekündigt hatten, nun jeden Monat durch Gräfenberg zu marschieren, gründeten besorgte Bürger das Bürgerforum.

Ziel des Bürgerforums ist es, die rechtsextremistischen Propagandaveranstaltungen zu entlarven und mit gewaltfreien, demokratischen und kreativen Mitteln zu kommentieren, Bürger für die Arbeit gegen Rechtsextremismus zu aktivieren, für Demokratie und Toleranz zu werben und dem Versuch der Rechtsextremisten, in Gräfenberg und Umland Fuß zu fassen, Einhalt zu gebieten. Das Bürgerforum stellt sich gegen jede Form der Verherrlichung von Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und antidemokratischer Ideale.

Das Bürgerforum repräsentiert einen bunten Querschnitt durch die Bevölkerung, in dem sich viele Menschen je nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten einbringen. Die monatlichen Aufmärsche der Neonazis mit 50 - 200 Personen wurden bisher u.a. mit folgenden Aktionen begleitet (mehr siehe www.graefenberg-ist-bunt.de ):

  • Gräfenberger Holzsägen
  • Projektionen von KZ-Bildern hinter den NPD-Rednern
  • Demokratischer Kehr-Aus: „Wir kehren die braunen Narren aus der Stadt“
  • Abblitzaktion: „Wir lassen die Neonazis abblitzen“
  • Friedensspaziergang
  • 6-stündige Blockade  zur Verhinderung eines Aufmarsches von 300 Neonazis auf dem Gräfenberger Marktplatz
  • 26-stündiges Demokratie-Camp mit 2000 Teilnehmern
  • Portal der Erinnerung

Darüber hinaus finden präventive Aktionen statt:

  • Open mind-Konzerte
  • Vorträge in Schulen
  • Gräfenberger Demokratieforum
  • Gräfenberger Menschenrechts- und Demokratieerklärung
  • Beratung von Initiativen und Gemeinden
  • Jugendmedienprojekt

Das Komitee würdigt das langanhaltende, zeitintensive, kreative Engagement und die Zivilcourage der Initiatoren mit dem Würzburger Friedenspreis.

Herzliche Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, 13. Juli 2008 um 11 Uhr in das Mainfrankentheater Würzburg zur öffentlichen, festlichen Preisverleihung!

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