Friedenspreis 2010: Frauen für Vielfalt
Der Würzburger Friedenspreis geht in diesem Jahr an die Initiative „Frauen für die Vielfalt“ aus dem Landkreis Kitzingen für ihren konstruktiven und gewaltfreien Widerstand gegen Agrogentechnik - lokal, überregional und durch internationale Vernetzung auch weltweit. Mehr Info hier.
Die Gruppe entstand aus dem Widerstand gegen Gentechnik im Raum Kitzingen und setzt sich in sehr kreativ gestalteten Aktionen und Informationsveranstaltungen für die Erhaltung der Pflanzenvielfalt und natürlicher Lebensräume ein, die ...
durch Agrogentechnik, wie die Erfahrung in anderen Ländern bereits zeigt, massiv bedroht werden.
Das Jahr 2010 haben die Vereinten Nationen als Warnung und Mahnung zum Jahr der Biodiversität erklärt. Eine regionale Nutzpflanzenvielfalt ist für die Ernährungssicherheit der wachsenden Menschheit unverzichtbar. Die „Frauen für die Vielfalt“ haben die Gefährdung unserer elementaren Lebensgrundlagen erkannt und zeigen beispielhaft, wie jeder einzelne an der Erhaltung unserer natürlichen Lebensräume aktiv mitwirken kann.
"Pflanzenfülle und Lebensqualität statt Monokultur und Konzernmacht" – so lautet das Motto der Initiative, das bei regionalen Veranstaltungen wie dem Bohnen- und Kartoffelfest oder dem Tag der Kulturpflanze mit Leben gefüllt wird. Doch mehr noch. Bereits in den ersten beiden Jahren gelang es den „Frauen für die Vielfalt“, namhafte internationale Koryphäen nach Unterfranken zu holen:
- Der Abend mit Vandana Shiva, Quantenphysikerin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, stellte für die Initiative einen ganz besonderen Höhepunkt dar. Im Februar 2009 begeisterte Dr. Shiva – die auch Mitglied im Club of Rome und im Weltzukunftsrat ist – in der überfüllten Alten Synagoge in Kitzingen mit ihrem Bericht über ihre Arbeit für die indischen Kleinbauern und die Bauern in aller Welt. Dabei klärte sie auch über die globalen machtpolitischen Hintergründe der Saat-Monopolisten auf.
- Im Oktober 2009 organisierte die Initiative den Besuch von Percy und Louise Schmeiser. Der kanadischen Farmer und seine Frau engagieren sich seit über 10 Jahren für Biodiversität. Im Oktober 2000 wurde Schmeiser für seinen Einsatz mit dem Mahatma Gandhi Award geehrt und 2007 wurde dem Ehepaar der Alternative Nobelpreis verliehen. Im Matthias-Ehrenfried-Haus berichteten sie von ihrer unermüdlichen und kräftezehrenden Arbeit.
"Praxisnah und für alle Sinne die Sortenvielfalt vor Ort erleben und bewahren, das ist auch das Ziel unserer kommenden Veranstaltungen". Das Komitee würdigt mit der Verleihung des Würzburger Friedenspreises nicht nur die gegenwärtige, friedliche Aufklärungs- und Widerstandsarbeit der „Frauen für die Vielfalt“, sondern auch deren nachhaltige Denkweise als präventive Friedenssicherung. Mehr Info unter www.frauen-für-die-vielfalt.de.
Wir laden Sie herzlich ein! Kommen Sie zur Preisverleihung am Sonntag, 18.7.2010 um 11 Uhr im Mainfrankentheater Würzburg!