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Friedenspreis 2011: Addis Mulugeta und das "Heimfocus Magazin"

Der Journalist Addis Mulugeta im Gespräch mit dem Würzburger OB Georg Rosenthal<br>

Der Journalist Addis Mulugeta im Gespräch mit dem Würzburger OB Georg Rosenthal

Seit 1995 wird alljährlich der Würzburger Friedenspreis verliehen - an eine Gruppe oder Einzelperson aus der Region, die sich „von unten her" in besonderer Weise für Frieden, Völkerverständigung und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt hat. Heuer geht der mit 1500 Euro dotierte Würzburger Friedenspreis an Addis

Mulugeta (Äthiopien / Würzburg) für sein Engagement, den Flüchtlingen eine Stimme zu geben und Begegnung zwischen ihnen und der einheimischen Bevölkerung zu stiften. Addis Mulugeta ist ein 28-jähriger äthiopischer Journalist, der als Asylbewerber seit März 2010 in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge untergebracht ist. Auf Grund seiner regimekritischen Berichterstattung über Missstände in seiner Heimat musste er nach wiederholter Inhaftierung fliehen, um sein Leben zu retten. Kaum in Bayern angekommen, suchte er nach einem Weg, die Kluft in der Kommunikation zwischen den Flüchtlingen und den hiesigen Bürgern zu überbrücken. Er entwickelte die Idee eines Magazins als Stimme der Flüchtlinge, so entstand „Heimfocus“.

  • Heimfocus: Die erste Ausgabe von Heimfocus Magazin – Voice for Refugees erschien im August 2010. Mit inzwischen fünf Ausgaben und einer Auflagenhöhe von 2.500 Exemplaren ist Heimfocus eine Erfolgsgeschichte geworden. Immer mehr Flüchtlinge, auch aus anderen Lagern, und Deutsche tragen mit Artikeln bei: Bewusstseinsänderung, Annäherung und Integration sollen stets als beidseitige Notwendigkeit begriffen werden.
  • Heimcafé: Darüber hinaus haben Addis Mulugeta und andere in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft das Heimcafé ins Leben gerufen, ein weiteres offenes Angebot, um den Flüchtlingen, aber auch interessierten deutschen Bürgern, eine Begegnungsmöglichkeit zu bieten. Das Heimcafé zieht Freiwillige zwischen 17 und 83 Jahren an, es entstehen zwanglose Kontakte, aber auch Vertrautheit und Beziehungen. Und ein Stück Normalität und Leichtigkeit innerhalb des Lagerzauns.
  • Integrationsarbeit: Trotz der kurzen Aufenthaltsdauer hier in Würzburg setzt sich Addis Mulugeta unermüdlich ein für sein Ziel, Mauern der Angst vor dem Fremden abzutragen und Brücken zu bauen. In Vorträgen, Workshops und Diskussionen mit Schülern, Studenten, Medienvertretern, Gruppen usw. konnte er so schon viele Menschen erreichen und beeindrucken.

Das Komitee würdigt mit der Verleihung des Würzburger Friedenspreises an Addis Mulugeta, wie sich ein junger Flüchtling trotz seiner persönlich belastenden Situation und seiner ungewissen Zukunft beispielhaft einsetzen kann für Verständigung und Dialog. Auf diese Weise hilft er – im Verbund mit vielen weiteren Aktiven in der Integrationsarbeit – Unwissenheit, Vorurteile und die Angst vor Überfremdung abzubauen. Zugleich wird deutlich, wie erschreckend wenig wir voneinander wissen und wie entrechtet und entwürdigt Flüchtlinge unter uns leben müssen. Addis Mulugeta baut Brücken und schließt Gräben zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebenswelten. Wer sich wie er für Verständigung, Menschenwürde und Gerechtigkeit einsetzt, schafft Frieden. Sein Einsatz und sein Erfolg machen Mut und verdienen Respekt und Anerkennung. Wir laden Sie ein:

  • Kommen Sie am Sonntag, 17. Juli 2011 um 11 Uhr in das Mainfrankentheater Würzburg zur öffentlichen festlichen Preisverleihung!
  • Beteiligen Sie sich mit einer Spende an der Finanzierung des Friedenspreises!
  • Werden Sie Mitglied im Komitee Würzburger Friedenspreis!
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